Der deutsche PEN-Präsident SAID


SAID: Landschaften einer fernen Mutter

Mittwoch, 28.11.2001, 19.30 Uhr

"Als einziges Museum in NRW zeigt das Kultur- und Stadthistorische Museum Duisburg ab 4. November die Ausstellung Fremde in Deutschland - Deutsche in der Fremde, Über Jahrhunderte hinweg ist die deutsche Geschichte von vielfältigen Wanderungs- und Fluchtbewegungen geprägt worden. Im 18. und 19. Jahrhundert etwa fanden zahlreiche Deutsche in Osteuropa und Amerika ein neues Zuhause. Das Ruhrgebiet hingegen verdankt seinen besonderen Charakter vor allem jenen Bergarbeiterfamilien, die im 19. Jahrhundert aus Polen kamen. Im "Dritten Reich" schließlich wurden Hundertausende in die Emigration gezwungen. Bis heute bestimmt eine Debatte über Fremdes und Eigenes, über Gründe und Berechtigungen zur Einwanderung den europäischen Alltag.

Es ist uns eine große Ehre, dass der deutsche PEN-Präsident SAID, geboren 1947 in Teheran und seit 1965 im Exil in München lebend, anlässlich dieser Ausstellung aus seinem jüngsten Buch Landschaften einer fernen Mutter liest. In seinem bisher persönlichsten Buch beschreibt er die Begegnung mit seiner in Teheran gebliebenen und nun - Jahrzehnte später - auf dem Weg nach Kanada befindlichen Mutter, seine Gefühle, die von Sehnsucht über Trauer bis zur Wut reichen, und seinen Verlust der Heimat, die auch von seinem Zufluchsland Deutschland nicht ersetzt werden kann.

SAID wurde für seine Werke u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem pre-mio letterario internazionale "jean monnet" ausgezeichnet, Für sein politisches Engagement und seinen Einsatz für verfolgte und inhaftierte Schriftsteller wurde ihm 1997 die Hermann-Kesten-Medaille verliehen. "

Zitiert aus: Korrespondenzen 8, Literatur in acht Museen und historischen Bauwerken NRWs, Projektleiter: Dr. Thomas Hoeps

In Kooperation mit der Buchhandlung Scheuermann, Duisburg