Baustellenbericht: Sonderausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“
Was passiert im Vorfeld einer Ausstellung im Museum? Klar: Wissenschaftler*innen arbeiten erstmal monatelang an Recherchen zum Ausstellungsthema, entwickeln ein Konzept, werfen alles nochmal über den Haufen und haben am Ende eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt. Dann aber wird es praktisch: Der Leihgeber liefert die Wanderausstellung, eigene ergänzende Texttafeln werden gedruckt, Flyer und Poster entworfen, gedruckt und verschickt, Außenwerbung angebracht, die Räumlichkeiten vorbereitet und wenige Wochen vor der Eröffnung wird aufgebaut. Eigentlich.
Doch dieses Mal war alles anders: Das Kultur- und Stadthistorische Museum (KSM) und das Zentrum für Erinnerungskultur (ZfE) sind wie alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen von der Corona-Pandemie betroffen. Das Museum ist geschlossen, Führungen und Workshops finden nicht mehr statt und natürlich kann auch keine Ausstellung eröffnet werden.
Genau das war aber am 2. April geplant. Die Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner. Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“ des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, die das ZfE um einen lokalgeschichtlichen Teil zur Verfolgung der Sinti in Duisburg erweitert hat, sollte eröffnet werden.
Dann kam die Schließungsverfügung für Museen und Kultureinrichtungen und plötzlich stand alles auf der Kippe. „Das war ein harter Schlag für uns. Monatelange Arbeit drohte plötzlich umsonst gewesen zu sein. Die Enttäuschung war erstmal riesengroß. Nach dem ersten Schock war allen Beteiligten dennoch schnell klar: Wir machen weiter!“, beschreibt unsere Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer die Situation.
Die Ausstellung hat eine Laufzeit bis September, genug Zeit für uns als Gesellschaft, das Corona-Virus einzudämmen und genug Zeit für uns als Museum, alles für eine spätere Eröffnung vorzubereiten. Der Aufbau der Ausstellung läuft in diesen Tagen hinter den geschlossenen Museumstüren an und es wird an Online-Beiträgen gearbeitet, die hoffentlich Neugierde auf die Ausstellung wecken und die Wartezeit bis zum neuen Eröffnungstermin verkürzen.
Die Bilder vom Aufbau geben einen ersten Eindruck wie die Ausstellung einmal aussehen wird. Besonders danken wir den Mitarbeitern von catdesign aus Kleve und Werner Ginters Unlimited Veranstaltungsservice Duisburg, die auf den Bildern zu sehen sind und uns auch in dieser außergewöhnlichen Zeit unterstützt haben.