Raffaels Schule von Athen – Von der
Philosophenakademie zur Hall of Fame
So 05. Mai, 11:15 Uhr
Mercator Matinée – Vortrag von Prof. Henry Keazor
Raffaels um 1510/11 gemaltes Fresko „Die Schule von Athen“ in der Stanza della Segnatura des Vatikan zählt zu den berühmtesten Werken der Kunstgeschichte. Aber wieso hat es die Darstellung einer Versammlung von Philosophen überhaupt zu einer solchen Popularität geschafft? Warum wurde und wird gerade dieses Bild immer wieder derart diskutiert, ausgedeutet und vor allem im Laufe der Geschichte in den unterschiedlichsten Zusammenhängen, auch jenseits von Philosophie und Kunstgeschichte, rezipiert? Wieso kann man es ebenso ernsthaft in der Kunst und Populärkultur adaptiert wie in diesen Bereichen auch genauso parodiert finden?
Der Vortrag wird zeigen, dass Raffael mit dem Fresko zum einen eine geniale Lösung für die Aufgabe gelungen ist, die an und für sich abstrakten philosophischen Disziplinen sowie ihre Geschichte und Zusammenhänge anschaulich darzustellen. Das hierfür von dem Künstler entwickelte kompositorische Konzept erwies sich zum anderen darüber hinaus als so tragfähig, dass es bis heute erfolgreich auch auf andere, von der Philosophie gänzlich ferne Themen angewendet werden kann.
Im Anschluss an eine Erörterung der Entstehungsbedingungen der „Schule von Athen“ wird sodann ein Parcours durch die Kunstgeschichte eröffnet, der nach Italien, Frankreich, England und Deutschland führt, am Ende aber auch bei Vereinnahmungen durch zeitgenössische Installationskunst, Architektur, Musikvideos, Werbung, Lego und Hollywood nicht Halt macht.
Prof. Dr. Henry Keazor
Studium der Kunstgeschichte, Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Paris-Sorbonne (Paris IV)
1996 Promotion an der Universität Heidelberg
2005 Habilitation am Kunstgeschichtlichen Institut der Universität Frankfurt am Main
Gastprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2008 Berufung auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes
2012 Professur für Neuere und Neueste Kunstgeschichte am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Seit 2015 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
2014 Mitarbeit am Dokumentarfilm „Beltracchi – Die Kunst der Fälschung“ von Arne Birkenstock 2015
2020 Preisträger des „Prix du Rayonnement de la langue et de la littérature françaises“ der Académie française
Kartenreservierungen empfohlen!
Tel: 0203 283 2640 oder ksm@stadt-duisburg.de
Ein Glas Wein oder Saft sowie der Besuch der Ausstellungen sind inklusive!
Eintritt zu den Matinéen 6 €, ermäßigt 4 €