Das antike Symposion der Griechen
17. April 2016 – 15. Januar 2017
Das Symposion, das „gemeinsame Trinken“, war wichtiger Bestandteil des griechischen Alltags. Zunächst speisten die geladenen Gäste, ehe sie den Göttern Opfer darbrachten und damit das eigentliche Gelage einleiteten. Während die Symposiasten ihre Weinschalen leerten, amüsierten sie sich mit Rätseln oder bestimmten ein Thema, das diskutiert werden sollte.
Der Abend hielt verschiedenste Vergnügungen bereit: Beim Kottabos etwa ging es darum, mit einem aus der Schale geschleuderten Schluck Wein ein bestimmtes Ziel zu treffen. Auch Musik war fester Teil eines solchen Abends; begleitet von Leier oder Flöte hatte jeder ein Trinklied zum besten zu geben; bisweilen entstand daraus ein richtiger Wettstreit. Und auch die Sinnlichkeit spielte eine große Rolle: Entweder flirteten die Gäste miteinander oder sie vergnügten sich mit käuflichen Damen, den Hetären, die teils hohes Ansehen genossen.
Wichtig waren aber nicht nur die Vergnügungen allein – vielmehr ging es auch darum, bei diesen Gelegenheiten Bündnisse zu schmieden, politische Vereinbarungen zu treffen und sich ein Netzwerk aufzubauen.
Während des Symposions konnte man beim Wein seine Sorgen vergessen. Es gestattete die begrenzte Aufgabe der Selbstkontrolle. Allerdings galt es als äußerst peinlich, betrunken die Beherrschung über sich zu verlieren, so dass also Maßhalten durchaus geboten war.
Die Ausstellung bietet einen detaillierten Einblick in diesen Teil antiker griechischer Lebenskultur. Man kann Platons Worten im Original lauschen oder sich an einer Interpretation eines Trinkliedes erfreuen. Neben wunderschön bemalten Gefäßen erwecken Statuen und Portraitköpfe das Thema zum Leben. Ein nachgebauter Andron (Symposionsraum) lädt zum Verweilen und zum angeregten Gespräch ein.
Impressionen aus der Ausstellung