Mercator-Matinéen
Die diesjährigen Mercator Matinéen blicken weit über den lokalen Tellerrand hinaus: Im Mittelpunkt stehen Europa und Amerika, zwei Kontinente, die seit Columbus durch eine nicht immer ganz einfache gemeinsame Geschichte miteinander verbunden sind.
Eine globale Perspektive war auch dem Universalgelehrten Gerhard Mercator zu eigen. Seine berühmte Weltkarte ad usum navigantium ist nicht nur ein Meilenstein der Kartografie, sie ist auch ein bemerkenswertes Dokument der Entdeckungsgeschichte: Während die Inseln der Karibik und Mittelamerikas auf Mercators Seekarte schon recht exakt dargestellt sind, ist Nordamerika noch weitestgehend unbekanntes Land.
Europa zu Zeiten Gerhard Mercators wurde von Krisen, Kriegen und Religionskonflikten erschüttert. In den Spanischen Niederlanden unterdrückte die Obrigkeit die aufkommende Reformation der Kirche mit harter Hand, viele bedeutende Gelehrte verließen das Land. Die Exulanten, europaweit verstreut, verband ein intensiver wissenschaftlicher und auch freundschaftlicher Austausch. Eine herausragende Persönlichkeit darunter war Gerhard Mercator, dessen Ruhm von Duisburg bis in die arabisch-islamische Welt hinein reichte.