JOHANNES OTHO UND KONRAD HERESBACH – ZWEI ZEITGENOSSEN MERCATORS
Sa 16. November, 14 Uhr
Vorträge: Thomas Heiken und Christian Majowski, Mercators Nachbarn
In regelmäßigen Abständen laden Mercators Nachbarn im Kultur- und Stadthistorischen Museum zu interessanten Vorträgen rund um Mercator und seine Zeit ein. Am 16. November, 14 Uhr, können Museumsgäste gemeinsam mit Thomas Heiken und Christian Majowski die beiden Gelehrten Johannes Otho und Konrad Heresbach besser kennenlernen.
Johannes Otho und Konrad Heresbach gehörten zu den humanistischen Gelehrten, die im Umfeld des Herzogs Wilhelm V. aktiv waren. Ein wesentliches Ziel der Humanisten des 16. Jahrhunderts war es, die antiken Quellen selbst studieren und so eigene Erkenntnisse gewinnen zu können.
Konrad Heresbach war als Erzieher des späteren Herzogs Wilhelm V. am Hof von Jülich-Kleve-Berg tätig. Bei der Erziehung des künftigen Regenten war Heresbach vor allem die Vermittlung humanistischer Ideale wichtig. Auch später nahm er noch beratend Einfluss auf den toleranten Umgang Wilhelms V. mit den verschiedenen Konfessionen und war so mitverantwortlich für das geistig freie Klima in Duisburg, das zahlreiche Gelehrte in die Stadt zog. Darüber hinaus befasste er sich mit Themen der Zeit wie Hexenverfolgung, Landwirtschaft und Schulwesen und verhalf dem Herzog in vielen Bereichen zu einer umsichtigen Politik.
Johannes Otho war zunächst angesehener Kartograph und Lehrer in Gent, der aber wegen seiner offenen Einstellung gegenüber dem Protestantismus von der Inquisition verfolgt wurde. Er floh 1557 mit seiner Familie nach Duisburg, wo er eine Schule eröffnete, in der er auch die jüngeren Kinder seines Freundes Gerhard Mercator unterrichtete. Unter den Gelehrten jener Zeit genoss er einen ausgezeichneten Ruf als Lehrer; Schüler kamen von weither, um bei ihm zu lernen. Obschon die Schulen damals den Jungen vorbehalten waren, legten viele Humanisten großen Wert auch auf die Bildung ihrer Töchter. Otho unterrichtete daher auch seine Tochter Johanna, die eine berühmte Dichterin wurde.
Die Portraits dieser beiden Zeitgenossen Mercators ergänzen und verfeinern das Bild Duisburgs im 16. Jahrhundert, das Mercators Nachbarn mit verschiedenen Programmen, Führungen und Vorträgen vermitteln.