Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung
Das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie ist eine Bildungseinrichtung der Stadt Duisburg und beschäftigt sich mit der Aufarbeitung und Vermittlung der Duisburger NS-Vergangenheit. Das ZfE ist örtlich und inhaltlich beim Kultur- und Stadthistorischen Museum und dem Stadtarchiv eingegliedert.
Die Vermittlung der lokalen NS-Vergangenheit bildet den Schwerpunkt der demokratiepädagogischen Angebote des ZfE. Darüber hinaus entwickelt das ZfE die Aufarbeitung der lokalen Migrationsgeschichte zu einer eigenen thematischen Säule.
Die Arbeit des ZfE ist von der Überzeugung geleitet, dass die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus in Verbindung mit den Querschnittsthemen Migrations- und Geschlechtergeschichte – gerade, wenn sie an biografischen Beispielen und Orten in der eigenen Stadt und im eigenen Stadtteil ansetzt – in der Gegenwart dazu beitragen kann, die Demokratie zu stärken und für Gefährdungen der demokratischen Ordnung zu sensibilisieren.
Das ZfE bietet ein breites Spektrum an Vermittlungsformaten an. Dazu gehören Sonderausstellungen zur lokalen NS-Zeit, partizipative Rechercheworkshops im Stadtarchiv, Zeitzeugengespräche, Fortbildungen, interaktive Workshops zu den Themen Ausgrenzung, Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, Nationalismus, Identität und Empowerment.
Das ZfE arbeitet dabei mit einer Mischung aus historischen und sozialwissenschaftlichen, kognitiven, aber auch künstlerisch-kreativen Methoden. Das ZfE verfügt mit der DenkStätte über einen großen und modernen Lernort, der eine angenehme Lernatmosphäre ermöglicht. Die Arbeit mit halben Klassenstärken (max. 16 Personen) fördert eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlich polarisierenden Themen und trägt zur Schaffung eines Schutzraumes bei, in dem auch Emotionen und persönliche Erfahrungen thematisiert und pädagogisch begleitet werden können.
In der Regel bietet das ZfE ein auf die Bedürfnisse und Interessen abgestimmtes Bildungsangebot an, bei dem insbesondere die Schüler*innen mitentscheiden, welche Themen auf welche Weise bearbeitet werden.
Schauen Sie doch auch auf unserem Museums-Blog vorbei. Dort finden Sie regelmäßig Beiträge des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie:
Erfolgreich und anfechtbar zugleich Der Wiederaufstieg der Mannesmann AG nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 ist eng mit dem Duisburger NS-Industriellen Wilhelm Zangen verbunden. Den 8. Mai 1945 hatte Mannesmann-Generaldirektor Wilhelm Zangen (1891–1971) ganz sicher nicht als Befreiung wahrgenommen. Sein Vorstandszimmer musste er räumen. Die Mannesmann-Hauptverwaltung am Rheinufer in Düsseldorf wurde zum Sitz der…
DetailsEin Duisburger sang NS-Propaganda-Swing Goebbels wollte den Swing im Inland ausrotten, nutzte aber insgeheim eine Swing-Band mit einem Duisburger Sänger, um im Ausland Radiopropaganda zu verbreiten. Swing war in den 1930er und 1940er Jahren sehr populär. Junge Leute, darunter Soldaten und Arbeiter, ließen sich von der Lebensfreude und dem Freiheitsgefühl mitreißen, die Swing bzw. Jazz…
DetailsDer Übergang des Alsberg-Kaufhauses „in arischen Besitz“ im Mai 1936 traf die jüdischen Inhaber und die Mitarbeiter massiv. Alle jüdischen Mitarbeiter:innen des Kaufhauses in der Beekstraße 21 wurden entlassen. Eine erste Auswertung der Kurzbiografien in der „Geschichte der Duisburger Juden“ von Günter von Roden und Rita Vogedes zeigt, dass mehr als 30 jüdische Alsberg-Mitarbeiter Opfer…
DetailsDie 1898 in Duisburg-Meiderich geborene Katholikin Anne Pillmann kam aus klein- und bildungsbürgerlichen Verhältnissen. Der Vater war Konrektor, ein Bruder wurde Ingenieur, eine Schwester Postsekretärin. Die Familie wohnte wechselnd in Mehrfamilienhäusern zur Miete, ermöglichte der älteren Tochter aber den Schulgeld fordernden Besuch eines Lyzeums und das Abitur. Es folgte eine Fürsorgeausbildung an der Wohlfahrtsschule der…
DetailsDie Kriminalpolizei war neben der Verwaltungspolizei, die vor allem Aufgaben des heutigen Ordnungsamtes wahrnahm, und der Schutzpolizei, eine eigene Abteilung innerhalb des Präsidiums. Ihre Zuständigkeit umfasste das gesamte Spektrum der Kriminalität; die strategische Ausrichtung allerdings verlagerte sich in der NS-Zeit auf die sogenannte vorbeugende Verbrechensbekämpfung. Auf der Basis vermeintlich wissenschaftlicher Grundlagen und erbbiologischer sowie kulturalistischer…
DetailsTeil 1: Täterforschung im Arbeitskreis Antiziganismus des Zentrums für Erinnerungskultur Seit 2015 beschäftigen wir uns im Zentrum für Erinnerungskultur mit der Verfolgung der Duisburger Sinti in der NS-Zeit. Dabei versuchen wir Lebenswege zu rekonstruieren und diese in Veranstaltungen und Publikationen öffentlich zu machen. Unser Fokus liegt dabei zum einen auf den Verfolgten, zum anderen…
DetailsVon Christina van Laack, Redaktion Robin Richterich Es ist Freitagmorgen, der 1. April 2022. Dreißig Schülerinnen und Schüler des Abtei-Gymnasiums Duisburg-Hamborn haben sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern, Mitgliedern des Bezirksrates Hamborn sowie vierzehn Nachfahren der Familie Meisels aus Israel auf der Dahlstraße 13 in Marxloh versammelt. Mittendrin ein hochbetagter Herr, der sich…
DetailsZur Wanderausstellung „Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920 – 1950“ im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Duisburg (25. Oktober 2022 bis 6. Januar 2023) Die Frage „Wer waren die Täter?“ stellt sich im Kontext des Nationalsozialismus häufig, dennoch bleiben die Antworten oft diffus. Nicht selten versteckten sich Einzelne und ihre Taten hinter Befehlen, den Mauern…
DetailsUmbenennungen von Straßennamen in der Zeit des Nationalsozialismus Oberstraße, Niederstraße, Beekstraße (Beeke = Bach, in Anlehnung an den nahen Dickelsbach) – seit der Frühen Neuzeit bieten Straßennamen und -schilder Orientierung innerhalb der Stadt, auch in Duisburg. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Schilder zunehmend für Ehrungen und Erinnerungen genutzt. Zunächst machte sich der Einfluss von…
DetailsAnlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie erinnert das Zentrum für Erinnerungskultur (ZfE) wieder an Duisburger Biografien. Im Auftrag des ZfE hat der Duisburger Poetry Slammer Abdul Kader Chahin (AK Chahin) einen beklemmenden Text über den Duisburger Alfred Ledermann verfasst, der aufgrund seiner sexuellen Orientierung in der NS-Zeit verfolgt wurde. Der…
DetailsHistory revisited – Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert Eine Online-Vortragsreihe des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie Unter dem Eindruck des brutalen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine veranstaltet das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie der Stadt Duisburg im Mai und Juni eine Online-Vortragsreihe zur Geschichte der Ukraine…
DetailsDie Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, besuchte das Zfe
DetailsWalter Kaufmann war einer der letzten Duisburger Holocaust-Überlebenden. 2015 sprachen Mitglieder des ZfE mit ihm über sein Leben in Duisburg.
DetailsDer Duisburger Sinto Franz Lehmann (1922–1992) überlebte den Völkermord. Sein Enkel, Mario Reinhardt, berichtet in diesen Videos über die Verfolgung der Familie Lehmann, das Leben in der Nachkriegszeit und die Gegenwart rassistischer Diskriminierung.
DetailsAnlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus hat der Duisburger Poetry Slammer Abdul Kader Chahin (AK) im Auftrag des Zentrums für Erinnerungskultur einen Text für den orthodoxen Rabbiner Markus Jakob Bereisch (1895–1976) verfasst.
DetailsAm 16. Dezember besiegelte der sogenannte “Auschwitz-Erlass” das Schicksal von Sinti und Roma aus ganz Europa.
DetailsInterview mit dem Künstler Jonas Heidebrecht über die Graphic Novel zur aktuellen Ausstellung im Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie in Duisburg.
DetailsDie Begleitbroschüre mit den Duisburger Ergänzungen zur Wanderausstellung ist ab sofort erhältlich
DetailsAm Internationalen Tag der Roma erzählen wir die Geschichte hinter dem Titelfoto der Ausstellung “Rassendiagnose: Zigeuner”.
DetailsUnsere neue Sonderausstellung konnten wir am 2. April leider nicht eröffnen. Hier gibt es dennoch einen kleinen Einblick.
DetailsEin Bericht von der Ausstellungs-Baustelle!
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